Die smarte Küche | Smart-Kitchen-Welt

Smarte Küche: Wie sich Kochen und Internet verbinden

Das Internet hat unseren Alltag Schritt für Schritt erobert. War es Anfangs nur der PC mit einem Lan-Kabel, der in privaten Haushalten die weite Welt des Internets zur Verfügung stellte, konnten mit dem Einzug des W-LANs und entsprechenden Empfangsgeräten wie Tablets und Smartphones alle weiteren Bereiche bis hin zum Auto mit Internetzugang ausgestattet werden. Nur die Küche blieb lange Zeit ein oft Internetfreier Bereich, da sich das Kochen und die Bedienung einer Tastatur oder eines Touchscreen nur schwierig miteinander verbinden ließen. Oft war es einfach nur der Laptop auf dem Esstisch, der die Küche mit dem Rest der Welt verband. Dies ändert sich nun so langsam und die Hersteller lassen sich vor allem zur Bedienerfreundlichkeit immer neue Ideen einfallen.

Der allwissende Kühlschrank

Wer weiß schon, wie viel Milch sich gerade im Kühlschrank befindet oder etwa noch Rollmöpse da sind? Der internetfähige Kühlschrank* weiß dies und genau genommen kann dies durchaus auch zu seinen Aufgaben gezählt werden, denn schließlich muss heute jeder multitaskingfähig sein. Das ganze funktioniert über einen eingebauten Barcodescanner, der den Code auf den Verpackungen wie etwa bei der Milch ausliest und dabei ganz nebenbei deren Haltbarkeit registriert. Fehlt etwas im Bestand oder wird etwas in absehbarer Zeit schlecht oder sauer, gibt der Kühlschrank eine Warnung aus, abzulesen an einem Display auf der Kühlschranktür. Theoretisch könnte der Kühlschrank mit Internetanschluss die fehlenden oder zu ersetzenden Lebensmittel gleich über entsprechende Einkaufsportale bestellen, bezahlen und liefern lassen. Technisch sind die heute von den Herstellern entwickelten Kühlgeräte dazu durchaus in der Lage. Eine andere Einrichtung ist die Fernabfrage des Kühlschranks mittels Smartphone, um auch im Urlaub festzustellen, ob sich das Kühl- und Gefriergut noch in ordnungsgemäßen Zustand befindet. Das Angebot entsprechender Geräte hält sich jedoch noch in Grenzen beziehungsweise die Hersteller bieten die Geräte mangels Nachfrage schlicht nicht an. Selbst Samsung hat ein auf der IFA 2012 vorgestelltes, marktreifes Gerät, wieder zurückgezogen.




Rezepte abrufen und nachkochen

Der bereits erwähnte Laptop auf dem Esstisch wird sich angesichts des größten Hindernisses für Internetfähige Küchengeräte auch noch eine Zeitlang halten. Es ist der Preis, der für viele Normalverdiener diese Geräte unerschwinglich macht. Siemens etwa bietet mit der Luxusküche Siematic S1 den Zugang zum Internet wie auch gleich eine Dockingstation fürs iPhone* und ein Display, über das neben Nachrichten auch Rezepte abgerufen werden können. Backanleitungen auf Videos können betrachtet und auch virtuelle Einkaufslisten erstellt werden. Zum Preis von rund 50.000 Euro. Etwas preiswerter geht dies mit internetfähigen Küchenradios, die zusätzlich über ein Display verfügen. Aber auch hier sind die Angebote sehr dünn gesät. Ein Gerät, das den Vorstellungen vom unterbaufähigen Küchenradio mit großem Display durchaus entspricht, ist das Kitchen Multimedia Center von Proidee, das aber aktuell nicht angeboten wird. Die anderen verfügbaren Geräte besitzen eher einen multifunktionalen Charakter und können gleichermaßen im Schlaf- oder Wohnzimmer verwendet werden. Siemens bot eine Zeitlang eine Dunstabzugshaube mit integriertem Flachbildschirm und DVD-Player an, aber auch dieses Gerät findet sich nicht mehr im Handel.

Es bestehen noch eine ganze Reihe weiterer Entwicklungen zum Internet in der Küche inklusive der Vernetzung von Wasch- und Geschirrspülmaschinen. Die Problematik dürfte momentan zumindest in deutschen Haushalten in der fehlenden Akzeptanz liegen und natürlich auch der fehlenden Bereitschaft, wesentlich mehr Geld für ein Gadget* auszugeben, das es in Form eines Tablets oder eines Laptops bereits im Haushalt gibt. oft sogar mehrfach.

 


Autor: Bodenflieger | Image by PIRO4D from Pixabay

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